„Patient Zero 1“ von Marcus Peter Tesch ist ein eindringliches Theaterstück, das queere Geschichte mit den Erfahrungen der AIDS- und Corona-Pandemie verwebt. In einer Wohngemeinschaft, die sich zwischen diesen beiden historischen Ereignissen befindet, werden die Protagonisten durch das unerwartete Erscheinen des Todes mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Das Stück thematisiert das Vergessen und Verdrängen historischer Ereignisse, insbesondere im Kontext queerer Erfahrungen, und setzt sich gegen Queerfeindlichkeit und Diskriminierung ein. Es behandelt Themen wie Trauer, Verlust und das Weiterleben, wirft aber auch einen kritischen Blick auf Klassismus. Der Tod selbst gerät im Laufe des Stückes in eine Existenzkrise, was die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen des Lebens und der Vergänglichkeit weiter vertieft. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung ist „Patient Zero 1“ ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und zur Sichtbarmachung queerer Geschichte(n).
„Der Tod ist Teil unseres Lebens, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Krankheit ist eine Konfrontation damit. Wir sollten den Tod nicht länger tabuisieren oder dämonisieren.“ – Marcus Peter Tesch
Im Gespräch mit Juliana Metyko erzählen Regisseurin Sandra Schüddekopf und Autor Marcus Peter Tesch über “Patient Zero 1” – ein radikales, poetisches Drama im Theater Drachengasse über Stigmatisierung, Erinnerung und den Kampf gegen das Vergessen von HIV und AIDS.
- Moderation: Juliana Metyko
- Gästin: Sandra Schüddekopf (Regisseurin “Patient Zero 1” im Theater Drachengasse)
- Technik: Klaus Hager
- Musikauswahl: Klaus Hager
- Musik zur Sendung