Seit Mai 2023 regiert in Salzburg eine Schwarz-blaue Regierung und für die Kinderbetreuung ist FPÖ-Chefin Marlene Svazek zuständig. Ein Vorhaben, das die Freiheitlichen in das Regierungsprogramm gebracht aber noch nicht umgesetzt haben, ist das sogenannte Berndorfer Modell, bei dem Eltern gefördert werden sollen, die ihre Kinder zu Hause betreuen. Kritikerinnen nennen dieses Vorhaben Herdprämie. Was nach Wahlfreiheit klingt, ist ein Rückschritt für Frauen. Denn wo echte Betreuungsangebote fehlen, ist zuhause bleiben oft keine Wahl, sondern die einzige Option.
Durch die ungleiche Verteilung von sogenannter Care Arbeit haben Mütter weniger Karrierechancen und sind viel öfter von Altersarmut betroffen. Auch auf den Arbeitsmarkt und die Kinder hat der Bonus fürs Daheimbleiben Auswirkungen.
Statt in eine altmodische „Herdprämie“ zu investieren, brauchen wir flächendeckende Kinderbetreuung, echte Wahlfreiheit und gerechte Aufteilung von Care-Arbeit. Denn das geplante Modell zementiert Rollenbilder und verschärft die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen.
In der neuen Werkspost spricht Stefanie Ruep mit der Referentin für Frauenpolitik der Salzburger Arbeiterkammer Ines Grössenberger darüber, warum die Herdprämie die Frauenpolitik um Jahrzehnte zurückwirft.
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Redaktion: Stefanie Ruep
Technik/Produktion: Christian Veichtlbauer