ZERPUPPungEN von Juni 2019 bis 17,06.2025 von/mit Christina Vivenz
Zur Regenbogenparade und ihrer klimaproblematischen traditionellen Ausrichtung auf Party weißer Cis-Männer. Das ist sie doch!
Und aus aktuell bleibender Gültigkeit die Wiedergabe der letzten Donnerstagsdemo 2019 genau zum Thema: Trans-Cis, Hetero-Homo, Diskriminierung, Falschinformationen, Belange, die den meisten auch hier weitgehend unbekannt geblieben sind …!
So:
An https://www.wuk.at/kontakt/bb-standorte/kontaktformular/ : Bin immer wieder Gästin, habe auch gelegentlich an Performances mit Beteiligung des WUKS teilgenommen.
In der Sendung https://cba.media/718633 wird nicht zum ersten Mal die Frage aufgeworfen, warum in solcher sich stets modernisierender Einrichtung wie der dankenswerten euren statt einer überalterten max. der Frauenbewegung der 60/70er Jahre sich verpflichtenden Organisation des sogenannten ‚FrauenLesbenMädchen‘-Zentrums keine ergänzende oder zeit- und kritikkonforme Vertretung aller Frauen mit & ohne *, Mädchen mit & ohne *, Lesben generell und Sexarbeiter*innen, … statt hat?! FLINTA und intersektionistischer Feminismus sind weitaus offener, gesellschaftsabbildender und energiereicher und gendergerechter! Liebe Grüße, Christina Vivenz
So:
Ursprünglicher offener Brief – bis heute nicht redlich angenommen:
11.06.19/17.05./24.05.20
Liebe Jaqueline, lieber Pawel, liebe Stammgetischte, liebe Initiativen, …
Nach dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie letzten Sonntag
mochte ich auf die Mail vom 11. Juni letzten Jahres zurückkommen und sie in aktualisierter Form wiederholen, da sie nach wie vor unbeantwortet blieb.
Ich begann, da neben Europride damals Anlass, über die Regenbogenparade als Fallbeispiel zu schwafeln:
Glaubt mir, ich war schon bei der ersten, noch am Rande. Das letzte Mal, da ich auf dem Ring Stolz zeigte, begegnete ich Cis*frau mit Cis*mann, die zwecks eines Dreiers meine damalige Freundin ansprachen. Die Frau war in Polizeiuniform und kapierte vielleicht nicht, was das angesichts der Christopher-Street-Bewegung aussagt. Auf den Straßenrändern unübersehbar cis*männliche Voyeure, Touristen und Kameras, mir schien, mehr zu ihrem Bedürfen statt aus Zugehörigkeit. Was ich mit nach Hause nahm, war kein Sonnenbrand aber ein von Auspuffgasen gesättigter Hustenanfall sowie in der Station Ottakring ein alter Mann, der sagte: „Sie haben ein Problem, darf ich Ihnen helfen?“ Was macht die Parade nicht MEHR zur Demonstration, und vor Allem nicht jenseits des Gürtels, wo sie gesellschaftlich was bewirken könnte? Wen soll das wirklich erreichen? Da zB, wo ich wohne, animieren die absolut lobenswerten Regenbogenfahnen auf den Trams trotzdem oder deswegen die gegenrassistischen, sexistischen Burschen und Männer (etc.) aus vermindertem Bildungsbereich, Wut und Hohn an Frauen und Queeren aller Art auszulassen.
Trotzdem schade, dass sie heuer nicht passieren wird!
Ich darf ‚froh’ sein, dass ich nur einmal mit Schädel-Basis-Bruch im Krankenhaus aufwachte. Das kann übrigens jedem, noch mehr Frauen passieren, sexualisierte Gewalt ist mir auch nicht unbekannt. In dieser Stadt des Superlebensstandards und Schulterklopfens, in der sich das Opfer oder auch die selbstbewusste Person zu beweisen hat.
Was erzähle ich denn die ganze Zeit?! Da schon in meinen Sendungen. Wer noch? Wie viele Sendungsprofile bei Orange werden heute noch von/für ‚Trans-, Interpersonen’ gestaltet?
Es sind so genannte ‚soziale Medien’ oder das biologistische SOGENANNTE FrauenLesbenMädchenZentrum im sanktionierenden quasioffiziellen WUK, die den Unterschied in dieser und jener Weise als Dochnicht-FLINT-Raum unerträglich erweitern.
Ich habe meine ‚Freunde’ in dem ‚soz.’ Medium verloren, da ich ihnen sagte, dass das nach ausweispflichtigen „Klarnamen“ geht (vA wenn das Foto nicht zum Namen zu passen scheint) … Nachher wurde ich häufig gefragt, was eigentlich mein Problem sei …. So macht mich auch Radio Orange darauf aufmerksam, dass der Sexismus zwischen cis- und trans- lebt und fröhlich die Diskriminierung unterstützt, und das offenbar nicht einmal schamlos, sondern NAIVST aus einem Mehrheitsdenken, einem -ismus heraus! Und da mache ich nicht mit.
Mein Selbstverständnis ist weiblich – da geht es nicht um bio oder nicht! Im Kreativen wie offenen Absagen des Heteronormativismus finde ich einen gewissen Zusammenhalt bei ‚Orange’, auch anderswo. Aber in dem Augenblick, wo ich bei den Vorbereitungen für die Sondersendungen zum 8.3. oder vor einiger Zeit zur ‚Menschenkette für Frauenrechte’ dabei bin, kann es passieren, dass eine Cis*frau für den Cisundnixblock mit ablehnendem Blick in mein Gesicht wirbt oder fordert, so Leute wie ich hätten doch sie Journalistinnen darüber aufzuklären, was all diese ‚Gender’begriffe bedeuten. Da ist sogar einmal Pawel fast eingeschritten. Amrei verstand.
Würdest du einer Frau geschweige einem Mann oder auch nonbinary freiwillig erklären, warum du eine Frau bist?
Siehste.
So lang das nicht geklärt ist, selbst unter Cis-Lesbierinnen, und ich bin lesbisch, wird es eine Hierarchie wie im übelsten Kapitalismus geben.
Es ist nicht meine Aufgabe, mich für meine Identität zu beweisen – genauso wenig wie meine angesichts der Gegebenheiten ohnehin kaum je praktische sexuelle Orientierung. Und das sind zwei Paar Schuhe! Kommen leider gedanklich nicht alle Queere mit, wie ich aus offiziellen Veranstaltungen bis ins immer zu lobende AIDShilfehaus bemerken musste.
Wer mich als verkappten Mann, erpressbare Frau mit besonderen Bedürfnissen/Handicap oder Schlimmeres kolportiert; wer für 1/0-Klarnamenspflichten einsteht, wer hier die Grenze zur Abnormalität, zur ‚bedauernswerten’, zur vergessenden Minderheit zieht, verkündet uns keine Community, sondern den Cisnormativismus. Manche sagen Cissexismus. Und das erinnert schon an Paternalismus.
Es tut mir leid, wenn das Leute auf der einen Seite verstehen und auf der anderen nicht kapieren, weil sie eh genug Anfeindungen selbst erleiden und sich nicht um einige ihre Gendergenossinnen kümmern können, die sich sehr wohl für alle Frauen zu engagieren versuchen, weil sie gar nicht anders können/wollen!
Ich stehe zur gemeinsamen Sendung, Diskussionsrunde etc., was einmal ein Projekt von dir, Jaqueline, und mir war oder immer noch ist? Aber die bitte auf entsprechendem Niveau- und nicht kategorie-pragmatisch’: klare Stellung versus kalkulierter Vernachlässigungen. Die Begrifflichkeit Kollateralopfer, -schaden ist dank Corona wieder in Verwendung.
Ich und sicher einige, die inzwischen ihr Maul halten und vor Corona und nach nicht mehr rausgehen, wie ihnen manche Veranstalter auch unter den Stammtischaktiven nahe legen, WOLLEN KEINE OPFER oder „Unruhestifterinnen“, ‚unmoralische‘ Frauen* SEIN, sondern aktiv und unreglementiert! Stoppt die Queerfaschistoidie – klingt beinah wie Idiotie, insgesamt nach Unbeweglichkeit – oder nicht nur cis*männlichem ‚Stolz’. Mir wurde ja mit Klage gedroht, weil ich eine Frau eigener Individualität bin und mich zumindest ausdrücken kann.
Wäre es nicht lobenswert, die vertraglichen Richtlinien aus dem fernen Jahr 1998 zu aktualisieren, und neben Antisexismus Anti-cis-hetero-normativität anzumerken? Natürlich fielen da viele weitere Nennungen ins Gewicht wie Elitarismus, Ableismus, TERFS etc.
Ich habe letztes Jahr die innere Emigration gegenüber open space angekündigt, bis endlich eine Sitzung, Stellungnahme stattfindet. Bin Jahre länger als die meisten dabei und fühle mich nicht beheimatet!
Bisher scheint das nur mich zu stören. Vielleicht gibt es noch weitere ‚AußenseiterInnen’?
Dank euch, und darauf bitte seit bald einem Jahr eine ersuchte eingehendere Antwort! Hatte ich nicht erwartet, da ihr sympathisch und engagiert seid. Wo setzt ihr die GRENZE?
Es kostet so enorm Lebensenergie und Freude zur Kreativität, WARUM?
Es kann ja egal sein, dass wer keine Ahnung von meiner Sendung und meinen Versuchen, sich bei ‚Orange’ wohl zu fühlen, hat. Wir alle können nicht alle wunderbaren Sendungen in diesem seit 22 Jahren begrüßenswerten Universums mitverfolgen.
Dieses unauswertbare Schweigen einiger bedrückt den Geist, mindert Selbstvertrauen wie Vertrauen zur jeweiligen ‚Exekutive’ und vor Allem Kreativität.
Ich hänge einen Link zu einer jüngeren Sendung an, die zum x-ten Mal die Verlesung des Briefes 2019 enthält und meinen Bericht von einer der letzten Donnerstagsdemos 2019, in deren beeindruckenden Gestaltung nicht nur Cis*queere zur Sprache kamen.
Mehr davon!
Ist lang geworden. Mancher Schweigen wollte das so?
Keine Ahnung.
Alles Liebe und Dank für eure Antwort(en)! UND: Am CLAIM THE WAVES-Festival möchte ich sehr gerne passiv und aktiv teilnehmen.
Eure Christina Vivenz
So eine HOSI hält eisern still.